Mittwoch, 19. September 2007

Ich lebe noch....

Hallo liebe Leuts,



mittlerweile ist mein dritter Tag in Bangkok und ich habe schon unendlich viel erlebt. Fangen wir mal von Anfang an:



1.Tag
Von meinem Verwirrspiel am Flughafen wisst ihr ja bereits. Da ich Janine nicht erreichen konnte, bin ich dann kurzerhand selbst auf die Suche nach einem Einkaufsladen gegangen und habe mir am Pool noch den Weg zu einem beschreiben lassen. Naja und dann bin ich los....auf dem Weg wurde ich oft sehr ungläubig angestarrt. Wahrscheinlich hatten einige von den Thais einfach noch keine europäische Blondine gesehen. Da ich nicht genau wusste, ob ich richtig bin, habe ich dann irgendwann in einem "Family Mart" (so ähnlich wie Rossman) eingekauft, um dann festzustellen, dass 100m weiter der von mir gesuchte Supermarkt war, bei dem ich das bereits gekaufte viel billiger hätte bekommen können. Jedenfalls habe ich dann dort in Ruhe eingekauft und mich gefreut, dass es auch reichlich deutsche Sorten, wie Palmolive, Lachgummis und Nutella gibt. Dadurch, dass ich ja noch ein bisschen Küchenzubehör brauchte, hatte ich dann auch ziemlich viel und habe mich richtig abgeschleppt. Ich bin kaum vorwärts gekommen und habe vor lauter Übel auch noch meine schöne Fossil-Sonnenbrille, die ich bis jetzt kaum getragen habe, verloren. Eigentlich habe ich damit gerechnet, dass mich jeden Moment ein Thai anspricht, der für Geld mein Zeug nach Hause trägt. So verging mein Tag langsam aber sicher. Abends kam dann auch noch Alexander vorbei, ein anderer Werkstudent, der mir geholfen hat mein Moskitonetz aufzubauen. Ich glaube das Ding hätte ich mir auch sparen können, da ich sowieso nur die Klimaanlage an habe und dadurch keine Mücken reinkommen. Naja....

2.Tag
8.30 hatte ich mich mit Alex fürs Taxi verabredet. Wir gehen dann immer ein Stück vor zur großen Straße und nehmen eins zu zweit. Ich war echt froh, dass ich ihn hatte, denn alleine hätte ich das niemals gefunden. Die Arbeit ist eigentlich bis jetzt ganz okay. Ich rede da Englisch und Deutsch, habe nach 3 Stunden sogar meinen eigenen Arbeitsplatz gehabt und meine erste Aufgabe ein paar Minuten nach Ankunft, die mich eigentlich den ganzen Tag ausgefüllt hat. Zum Mittag war ich mit meinem Betreuer und der kaufmänischen Projektleitung außer Haus essen, was hier dringend empfohlen wird. Zum einen soll es in der Kantine nicht schmecken und zum anderen wird da draußen auf so nem Hinterhof gekocht, ohne fließend Wasser und alles. Ihr wollt gar nicht wissen, wie das da aussieht. Abends bin ich dann mit Alex noch ins Cafe 50, ein nahegelegenes Restaurant von zu Hause gegangen. Wenn man da reinkommt, riecht es anfangs ein bisschen komisch. Aber daran muss man sich gewöhnen, denn hier riecht es alle halben Meter anders und nie gut. Das ist genauso wie mit den Geräuschen. Es ist nie leise in Bangkok. Das war echt ein Abenteuer dieses Cafe. Es besteht nur aus zusammengewürfelten Sitzgelegenheiten und ist ziemlich urig. Die Live-Musik, die es hier fast überall gibt, war auch echt passend dazu. Die Kellner waren alles junge Leute, alternativ angehaucht und unserer war so verplant, dass ich zuerst das falsche Esse bekommen habe und dann ewig auf das richtige warten musste. Ich hatte "chicken-cashewnuts" bestellt. War sehr lecker. Hühnchen mit Gemüse und Cashewnüssen. Reis habe ich extra dazu bestellt, da ich noch irgendeine Beilage brauchte. Danach hat Alex mir die BTS (auch Sky Train genannt) gezeigt, zu der wir zunächst mit dem Taxi fahren mussten. Das ist eine S-Bahn, die auf einer Hochtrasse fährt. Hier habe ich mir ein Studententicket gekauft, um dann festzustellen, dass mein Studententicket im September ausläuft. Aber das ist fast egal, da man eigentlich sowieso ein thailändisches Studententicket braucht und nie kontrolliert wird (zumindest sind Alexanders Bekannte 5 Monate so gefahren ohne einmal kontrolliert worden zu sein). Von da aus sind wir dann zum höchsten Wolkenkratzer Bangkoks, zum Bajoketower. Dort sind wir für 200 BHT (4€) in den 83. Stock gefahren und haben uns Bangkok von oben angeschaut. Dazu muss man nicht mal selbst rumgehen, sondern wird auf einer Plattform rumgefahren und dazu gibt es noch Vogelgezwitscher, damit man den Autolärm nicht hört. Also nachts gefällt mir Bangkok viel besser als am Tag. Da sieht man den ganzen Dreck nicht so. Der ist echt unglaublich von Kakerlaken über Flüssigkeiten, von denen man lieber nicht wissen will, was es ist und um die man einen großen Bogen macht. Deswegen laufe ich auf der Straße auch nicht in Sandalen....Für den Eintritt bekommt man dann noch einen Getränke-Gutschein in der Bar, den wir natürlich auch noch mitgenommen haben. ;-) Danach hat mir Alex noch eine Klong (Abwasserkanal, wo Wassertaxis fahren) gezeigt und wie ich von da aus zum größten Einkaufszentrum der Stadt komme, dem Central World Plaza. Nebenbei sind wir auch noch am berühmten Eriwan Shrine vorübergekommen, der fast ein Heiligtum für die Thais ist. Den hat einer man beschädigt und dann ist er von den anderen totgetrampelt wurden. Krass, oder?


3. Tag
Obwohl wir gestern sehr lange unterwegs waren, fiel das Aufstehen an sich nicht schwer. Heute habe ich eigentlich bis jetzt nur gearbeitet. Ich habe ein Aufgabe bekommen, die ziemlich kompliziert werden wird und wo ich auch noch keine Ahnung habe, wie ich daran gehen soll. Ansonsten habe ich nach Deutschland telefoniert, um ein paar Bankangelegenheiten zu klären. Die tolle Sparda-Bank hat nämlich doch nicht überall in Bangkok Automaten, wo man Geld abheben kann und bei den anderen können sie mir nicht sagen, ob das klappt. Heute konnte ich es nicht mehr ausprobieren, sodass mein Geld immer knapper wird und ich nicht weiß, ob ich irgendwoher neues bekomme. Aber ich habe jetzt eine Lösung gefunden, bei der ich noch bis spätestens Montag warten muss und dann dürfte es kein Problem sein. Bis dahin muss ich mir sonst irgendwie Geld leihen.....Heute habe ich bis 19.30 gearbeitet, was vor allem daran lag, dass Alex noch ein Meeting hatte, was ewig ging. Als er um die Zeit jedoch immer noch nicht fertig wurde, habe ich meinem Betreuer Mathias die Lage geschildert und er wollte mich mitnehmen. Da jedoch aufgrund eines Regengusses elender Stau war, haben wir noch gewartet und uns in das Büro des Projektleiters gesetzt und ein thailändisches Bierchen getrunken. Man ist das Zeug süffig. Allerdings hatte Mathias noch ne Verpflichtung und langsam wurde es knapp mit der Zeit, sodass er mich dann doch nicht mitnehmen konnte und Alex war immer noch nicht fertig bzw. konnte ich den nicht mehr erreichen . Dann hat M. einem Mitarbeiter den Weg erklärt, der es wiederum dem Taxifahrer erklärt hat. Ich bin den Weg ja auch erst einmal gefahren, da man einen anderen nehmen muss als hinzu und hätte mich nicht zurecht gefunden. Der Taxifahrer hat es auch ganz gut gefunden, wollte mich bloß am Ende um mein Wechselgeld bescheißen, aber da habe ich aufgepasst und es mir richtig geben lassen. Zu guter letzt hat dann auch noch der Security-Mann nach meiner Zimmernummer gefragt und die sich notiert. Der schreibt ständig auf, wer kommt und geht. Hoffe bloss, dass der damit nichts anstellt. ...
.....Soeben habe ich den ersten Gecko durch mein Zimmer hüpfen sehen, man sind die süß.
So jetzt habe ich euch genug strapaziert. Jetzt seid ihr dran mit melden. ;-)


Bis demnächst....
Sophiechen aus Bangkok

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Liebe Sophie, Du schläfst hoffentlich schon
und läßt Dich nicht stören von ir-
gendwelchen Stadtgeräuschen, infolgedessen hast Du auch sicher
das Klingeln in Deinen Ohren überhört, als am heutigen Abend
fünf Dich sehr lieb habende Leute an Dich gedacht, von Dir gesprochen
und sich auch einige Sorgen um Dich gemacht haben. Hoffentlich kannst Du bald die aufregende Eingewöhnungsphase hinter Dich lassen und Dich ungestörter auf Deine Arbeit konzentrieren und die Fremdartigkeit dieser neuen Welt wißbegierig aufnehmen. Herzlichst
Omi und Opa aus Dresden