Dienstag, 6. November 2007

Grüne Oase Singapur Teil 1......




Meine Lieben,
ich hoffe eure Welt steht soweit noch. Meine wurde am Wochenende durch einen Kurztrip nach Singapur um viele wundervolle Eindrücke bereichert. Aber beginnen wir von vorne.....
Freitag nachmittags setzten Janine, Jan und ich uns ins Flugzeug, um in knapp 2,5 Stunden nach Singapur zu jetten. So gegen 20.00 Uhr konnten wir den Changi International Airport Singapurs verlassen und den Weg ins Zentrum antreten. Dabei begann die Überraschung schon am Flughafen. Denn dort war es trotz Menschenmengen extrem still, sauber und alle waren sehr freundlich, ganz anders als das Personal in Bangkok. So wurden wir gleich zu Beginn erst mal mit Baileys empfangen. Auf dem weg in die Stadt fielen uns dann letztendlich gänzlich die Kinnladen runter. Singapur ist so wahnsinnig sauber (auch wenn dahinter eine unmeschlich strenge Polititk steht, z.B. 500 Dollar Strafe, wenn man eine Durianfrucht in die U-Bahn mitnimmt), leise und der Mix aus Modernität und Kolonialstil schafft einfach eine unheimlich krasse Atmosphäre.
Irgendwie haben wir uns alle drei wieder ein bisschen wie zu Hause gefühlt, da Singapur doch sehr westlich ist. Das war nach 7 Wochen total anderem Bangkok ein echter Schock. Ohne Mist, Schock ist die treffendste Bescheibung, da wir es einfah nicht mehr gewöhnt waren, einen solch westlichen Standard um uns zu haben. Die ersten Wochen in Berlin werden aus dieser Perspektive sicher sehr ungewohnt, da ich mich echt so sehr mit diesem asiatischen Lebensstil in Bangkok arrangiert habe, das jedes Quentchen westlicher Stil erst mal ein komisches Gefühl hervorruft.
Freitag abend sind wir dann noch ein bisschen in der Stadt rumgeschlendert und abends zu unseren jeweiligen Hotels (jan übernachtete woanders) gelaufen. Janine und mein Hotel lag wunderbar in der Nähe des Zentrums in einem sehr belebten Univiertel, gleich neben der Singapur Management University. Man sind wir beide grün vor Neid geworden, als wir diesen tollen Campus gesehen haben. Alles wahnsinnig modern und stylisch......

Nach einem schönen Quatschabend in unserem kleinen, aber sauberen und gemütlichen Hotelzimmer ging es am Samstag früh raus, denn schliesslich hatten wir uns ne Menge vorgenommen. Leider machte uns der Jan, der uns von unserem Hotel abholen wollte, da einen kleinen Strich durch die Rechnung. Der Gute hatte die Zeitumstellung ein wenig verpeilt und anstatt die Uhr eine Stunde vor eine Stunde zurückgestellt, sodass zwischen uns 2 Stunden Zeitunterschied lagen. Aber die somit dazu gewonnene Zeit haben die Nine und ich genutzt, um die Gegend unseres Hotels zu erkunden und sind dabei auf einen sehr schönen kleinen Park getroffen, in dem wir die Zeit gut nutzen konnten.
Dies sollte nicht der letzte grüne Fleck für diesen Tag sein....Doch zuvor ging es noch nach Little India, das indische Stadtviertel Singapurs im Kolonialstil. Ich muss sagen unter der Prämisse, dass von diesemViertel im reiseführer immer so geschwärmt wird, war ich eher enttäuscht. Sicher waren die Häuser ganz süss, aber ich habe es mir einfach noch ein bisschen orientalischer vorgestellt. Nach ein bisschen Suchen haben wir dann aber auch noch unser Fleckchen gefunden, dass uns einen interessanten Eindruck in das Leben der Inder dort vermitteln konnte.

Danach ging es auf in den Botanische Garten - ein Muss für alle Singapurtouris. Und es wurde echt nicht zu viel versprochen. Noch nie in meinem Leben habe ich so einen schönen Park gesehen, der von Artenvielfalt nur so gestrotzt hat. Da gab es Pflanzen, die man sich kaum in seiner Phantasie vorstellen konnte. Unsere Kameras sind dabei vom vielen fotografieren ganz heiss gelaufen.....Danach mussten wir uns ein bisschen sputen, denn wir wollten unbedingt noch in den Zoo, der ein bisschen weiter ausserhalb der Stadt ist.
Doch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist es dank super ausgebauten U-Bahn und Busnetz MIT Fahrplänen echt gar kein Problem gewesen, Davon sollte sich die thailändische Regierung echt mal was abschneiden.
Ich weiss, ich wiederhole mich in meiner Wortwahl, aber der Zoo war einfach gigantisch. Laut Reiseführer der schönste Zoo der Welt und das kann ich nur schlicht weg bestätigen. Dank meiner Eltern und Schwester bin ich relativ zooerfahren, aber dieser hat einfach alles bisher Gesehene in den Schatten gestellt. Die Tiere hatten unglaublich grosszügige Anlagen, die so naturgetreu gestaltet waren, dass nicht nur die Besucher dachten, man befände sich tatsächlich im Dschungel. Das hat natürlich enorme Vorteile für die Tiere, auch wenn es für die Besucher dadurch manchmal schwer ist sie zu entdecken, da sie überall Rückzugsmöglichkeiten haben. Ein sehr eindrucksvoller Moment war für mich die Begegnung mit einem Eisbären. Zwar habe ich scho viele gesehen, aber in Deutschland und Europa lagen die irgendwie meist faul in der Ecke, wenn ich sie besucht habe. Aber nicht dieser singapurianischer (Gibts das Wort?) Eisbär. Dieses prächtige Exemplat hat die ganze Zeit mit einem riesigen Wasserball gespielt und ist dabei sehr sehr nah an uns vorbei geschwommen. Wenn die Scheibe nicht gewesen wäre, hätte ich ihn ohne Weiteres streicheln können. Ich war total beeindruckt, wie gross und mächtig diese Tiere eigentlich sind. Trotz ihrer Masse sind sie dabei extrem wendig und bewegen sich wahnsinnig geschmeidig. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und der Puhdys Song bekam auf einmal ein wirkliche Bedeutung :-) Wenn ich daran denke, wie schnell wir die Heimat dieser wundervolle Tiere zugrunde richten, könnte mir schlecht werden. So habe ich erst vor kurzen gelesen, dass sie in wenigen Jahren aussterben werden, da viele Eisbären hoffnungslos ertrinken werden. Wenn sie auf die Jagd gehen, passiert es ihnen durch das schmelzende Eis in letzter Zeit sehr häufig, dass sie sich nur noch auf kleinen Eisschollen befinden und dann vor Erschöpfung ertrinken......
Der Zoo ist dabei nur einer von Singapurs vielen grossen Gärten und Parks. Singapur als grüne Lunge zu bezeichnen ist generell mehr als treffend. In jeder Strasse gibt es unheimlich viel Bäume, Wiesen und Erholungsmöglichkeiten für die Singapurianer. Hinzu kommen die unzähligen Parks. Dadurch ist die Luft so extrem sauber, dass wir als "geschädigte Bangkoker" es wahnsinnig genossen haben, wieder mal richtig tief durchatmen und Luft holen zu können.
Auch die Verständigung mit den Einheimischen war ungewohnt stressfrei, da es in Singapur offiziell 4 Sprachen, darunter auch Englisch gibt und somit nicht nur alles auf Englisch ausggeschildert und beschrieben war, sondern die Leute auch perfekt Englisch gesprochen haben, sodass die Kommunikation problemlos verlief.....

Nach unserem Zoobesuch war es dann auch mal Zeit sich eine kleine Verschnaufpause zu gönnen. So sind wir wieder nach Little India gefahren, da dieses Viertel für uns alle strategisch gut für den Heimweg lag und ausserdem am Abend das sogenannte Bavali- (Bestimmt total falsch geschrieben) Festival stattfand. So war auch erheblich mehr los als am Morgen. Die Inder drängten sich alle wie Hühner im Stall zusammen, um euphorisch mit der tanzenden Parade zu feiern. Da ich zu klein war, um zu sehen, was da eigentlich ablief, wollte ich es einer anderen Europäerin nachmachen und bin auf ein kleines Holzgeländer gestiegen. nur war ihre Seite fest im Boden verankert und meine nicht. So könnt ihr euch eigentlich schon denken, was passiert ist...
Ja, genau, natürlich bin ich als spezialisierte Fallexpertin mitsamt Geländer auf dem Boden gelandet. Keine Sorge, mir ist nix schlimmes passiert, bis auf dass ich mir den rechten Knöchel geprellt habe oder so. Am Sonntag ist er durch das viele Laufen ziemlich angeschwollen und ich habe Sungpaur humpelnd erkundet. Mit dem Wundermittel Tiger Balm hat sich sein Zustand aber erheblich verbessert und ich bin optimistisch, dass er in den nächsten 2 Tagen wieder gut hergestellt ist, was für meine Wochenendplanung (Trekking im Khao Yai Nationalpark) auch optimaler wäre...
Den ersten Schrecken habe ich in unsrem auserwählten indischen Restaurant überwunden. Meine erste Erfahrung mit Essen solcher Art und dann auch noch richtig original. Ich muss sagen, gewisse indische Gerichte haben schon einen interessanten und leckeren Geschmack und auf das traditionelle Naan-Brot fahr ich unheimlich ab, aber generell ist mir das Essen irgendwie zu mehlig. Die meisten Sachen haben eine ungewohnte Konsistenz und zum Andern fand ich es sehr gewöhnungsbedürftig, dass die Inder gänzlich ohne Besteck speisen, also auch den Reis zwischen die Finger klemmen und irgendwo einditschen, was für mein europäisches Auge doch halt irgendwie anders war....
Im Hotel zurück haben wir bei einem typischen Frauenplausch unsere Eindrücke und Erkenntnisse der ganzen Zeit ausgetauscht, sodass es doch noch ein relativ langer Abend wurde, obwohl wir von unserem Mammutprogramm, das ja am folgenden Tag seine Fortsetzung finden sollte, eigentlich ziemlich kaputt waren.....
Was der Sonntag noch so gebracht hat, erfahrt ihr im nächsten Blog. Ich will euren lesegeschädigten Augen erst mal eine Abwechslung geben und euch mit Bildern ein paar Eindrücke verschaffen.....







Das Nationalmuseum ganz in der Naehe unseres Hotels
Der kleine Park in der Naehe unseres Hotels - perfekt getarnt oder? :-)
Little India wie es liebt und lebt
Bluetenpracht im Botanischen Garten







Fast koennte man uns fuer Inventar halten....

Keine Sorge, die haben wir nicht gekauft :-)





Rendevouz mit Alf


Den haette ich ja am liebsten mit nach Hause genommen....








Kuscheln mit den Meerestieren
















1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Na, liebe Sophie, was Du uns da von
Deinen letzten Abenteuern berichtet
hast, ist ja atemberaubend. Dazu die schönen und stimmungsvollen Bilder. Danke, dass Du uns an Deinem Erleben teilhaben läßt.Dass
Singapur so verlockend ist, hätte ich mir nicht vorstellen können.
Hoffentlich ist Dein geprellter Fuß
(ein Glück,dass nicht mehr passiert ist)nicht schlimmer geworden und Du kommst als Hinkebeinchen nach Hause.Sicher mußt Du dann alles erstmal verarbeiten und vielleicht ein paar Termine absagen, um zur notwendigen inneren Ruhe zu kommen.
Wir grüßen Dich, toi,toi,toi für
die letzten Wochen. O.G.