Sonntag, 4. September 2011

Die ersten 3 Tage

Hallo ihr Lieben,

da ich an einem Samstag abend mitten in der Pampa sitze, habe ich Zeit von den ersten Tagen der Reise zu berichten.
Am Donnerstag Mittag ging es auf nach Lima. Nach einem letzten Fruehstuck bei Christa und einem Saft mit Manu und Sandra ging es auf zum Flughafen. Eigentlich wollten die Jungs mich verabschieden, aufgrund des Verkehrs konnte ich sie aber nur noch vom Flugzeugfenster aus sehen. Das war ein bisschen traurig. Ich bin gespannt, ob mein Abschiedsgeschenk jetzt auf dem Postweg den Weg zu mir findet. :-)
Wie verabredet wurde ich von meinem Bekannten in Lima abgeholt. Gemeinsam haben wir eine kurze zwei-Stunden-Tour durch Lima gemacht. Dabei habe ich die Erkenntnis gefunden: Lima ist wie jede andere Grossstadt und schon gar nicht Peru. Nach einem ersten Treffen im Hotel habe ich mit meiner deutschen Reise-Partnerin noch ein bisschen die Strassen durchkaemmt und dann ging es relativ zeitig ins Bett. Irgendwie haben die letzten Wochen dann doch mal ihren Tribut an Schlafmangel gezollt.
Am naechsten Morgen habe ich mich noch einmal mit meinem Bekannten getroffen und gegen Mittag dann den Rest der Gruppe kennengelernt. Wir sind 8 Leute und extrem multinational: Deutschland, England, Kanada, Neuseeland, USA und ein peruanischer Reisebegleiter. Auch wenn die Leute der Gruppe total unterschiedlich ist - von englischen Rentnern bis hin zu neuseelaendischen Farmern - ist es doch ganz witzig.
Den Freitag haben wir hauptsaechlich damit verbracht mit Bussen weiter Richtung Sueden zu kommen, um einen guten Ausgangspunkt fuer die Tour zu haben.
Heute, am Samstag, ging es so richtig los. Am Morgen haben wir alle zusammen eine Bootstour auf die kleine Schwester der Galapagos-Inseln gemacht. Dort haben wir nicht nur 1.000.000 Voegel gesehen. Auch Seeloewen und suesse Pinguine waren dabei. Leider sind wir nicht so nah rangekommen, dass ich einen einstecken konnte. Das war super cool, die ganze Insel war schwarz, weil ueberall Voegel nisteten. Auf einen Quadratmeter kommen ca. 25 Voegel, da koennt ihr euch ja vorstellen, wie das aussah. Immer wenn sie ueber uns geflogen sind, haben wir automatisch die Koepfe eingezogen, aber irgendwie hat es nur die beiden Kiwis erwischt :-)
Auf der Insel wird die Vogel-Scheisse mit Namen Guana eingesammelt und fuer die Industrie weiter verwendet. Ist das verrueckt oder ist das verrueckt?
Anschliessend ging es weiter Richtung Nasca-Linien. Auf dem Weg haben wir den Mittag in einer Oase mitten in der Wueste, die von einem Moment auf den anderen vor uns lag, verbracht. Dort haben wir "Juengeren" das Angebot des Sandboarding angenommen. Zunaechst ging es erst einmal mit dem Wuestenauto die Duenen rauf und runter. Das war vielleicht cool. Ich war froh, dass wir Gurte wie in einer Achterbahn hatten. Das ging super super ab. Unser Fahrer hat dann immer Huegel fuer uns ausgesucht, die wir mit unseren Boards runtergerutscht sind. Der hoechste Berg war ca. 50m hoch und am Ende hatten wir ca. eine Geschwindigkeit von ca. 100km/h. Hui, das war sehr lustig. Ich war bloss froh, dass uns der Fahrer immer wieder unten abgeholt hat. Wieder nach oben zu laufen, haette in dem Sand Ewigkeiten gedauert.
Nach einer erfrischenden Dusche ging es dann zu den Nasca-Linien. Da sie insgesamt nur ca. 5cm tief in die flache Erde eingegraben sind, kann man sie nur von einem Aussichtspunkt aus sehen. Dabei muss ich aber gestehen, dass ich die beiden, die man sehen konnte, ehrlich gesagt nicht so beeindruckend fand. Aus der Luft mag es anders aussehen, aber das ist mir zu teuer und zu gefaehrlich, da die Flugzeuge nicht wirklich internationalen Standards entsprechen.
Nun sind wir in unserem Hotel fuer die Nacht. Leider liegt es zu weit ausserhalb der Stadt, um noch einmal den Samstag abend in staedtischer Atmosphaere zu geniessen. An sich ist das aber nicht so schlimm, da wir morgen einen langen Tag vor uns haben - Mumienfriedhof, Nasca-Stadt und alte Pyramiden. Anschliessend geht es dann am Abend Richtung Arequipa mit dem Nachtbus. Dort wartet die zweitgroesste Stadt Perus mit der leckersten Schoki Sued-Amerikas auf uns.
Grundfazit der Tour: Sehr sehr interessant, die Atmosphaere ist super und unser Fuehrer ist sympathisch und kann super Englisch. Mein Englisch ist noch etwas eingerostet, da mein Kopf voller Spanisch ist. Ich bin sehr froh diese Tour machen zu koennen, auch wenn ich sagen muss, dass es eigentlich nichts fuer meinen Geldbeutel ist. Nicht nur, dass alle interessanten Touren/Ausfluege immer um die 15 Dollar extra kosten, auch das Essen im Sueden ist super teuer. Hier kostet ein Gericht mehr als doppelt so viel wie ein ganzes Menue in Cajamarca. Und dabei war Cajamarca schon aufgrund der Mine relativ gehobener Standard. Fuer den Rest der Gruppe scheint dies kein Problem zu sein, aber ich versuche ein bisschen zu haushalten. So wird das morgige Fruehstueck z.B. eingespart.
So ihr Lieben, es ist also alles fein. Ich versuche mich weiterhin regelmaessig zu melden und freu mich auch weiterhin ueber Kommentare....
Kuesschen

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

hi Sophie, haben ja gestaunt, dass heute tatsächlich schon News von dir Weltenbummlerin erschienen sind und haben gleich mal auf der Karte nachgeschaut, wo du dich so rumtreibst. Hört sich alles gut an, nur das mit den 100 km/h ist entweder bisschen übertrieben oder ziemlich gefährlich, oder hatteste nen Helm auf? Ich quäle mich weiterhin mit der Marathonvorbereitung und rüste mich gerade zum Abschiedsabend mit den Bulgaren...Abschied ist immer ein bisschen traurig, besonders da du deine Jungs nur noch aus dem Flugzeug sehen konntest, aber tröste dich, Abschied ist auch immer die Tür, die du zu was Neuem öffnest, ich les dann immer gern das Gedicht von Hermann Hesse mit den Lebensstufen. Jedenfalls weiterhin viel Spaß, wir sind gespannt, wie es weitergeht. Liebe Grüße von den Dessauern